Minderjährige

Mehr als 60.000 Minderjährige sind bereits nach Deutschland geflohen. Auf ihrem Weg drohen ihnen Einsamkeit, Ausbeutung und Gewalt. Und auch am Ziel Deutschland sind sie oftmals zunächst auf sich alleine gestellt.

 

"Der serbische Wald war der schlimmste Teil meiner Flucht", sagt der 16-jährige Fahad. Er erinnert sich mit Grauen an ein fast undurchdringliches Dickicht von Bäumen und Büschen. "Nachts kannst du es komplett vergessen, da ist kein Durchkommen, erzählt der junge Syrer. Fahad hat sich vergangenes Jahr von Damaskus bis nach Berlin durchgeschlagen.

Fast einen Monat war er unterwegs: 3500 Kilometer insgesamt.

 

Fahads Grund zur Flucht, war ein anderer: Im April 2015 wurde er in Damaskus festgenommen, weil er keinen Ausweis bei sich trug. Die Polizei brachte ihn in ein überfülltes Kellerverlies in dem bereits dutzende Frauen und Männer einsaßen. "Jeder der schlecht über die Regierung spricht, bei Facebook oder anderswo, wird dort hineingesteckt", berichtet Fahad. "Die verschwinden einfach und vor einen Richter kommt nie einer."

Was genau sich in der Gefangenschaft ereignete, will Fahad nicht erzählen. Nur, dass er gefoltert wurde. Nach zwei Wochen gelang es einem Freund 300 Dollar ins Gefängnis zu schmuggeln, versteckt in einem Lebensmittelpaket. Geld mit dem Fahad sich freikaufen konnte.

Quelle: DW

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