Hexenjagd

Hysterische Jagd

Die "Hexenjagd" auf angebliche Gülenisten nimmt zum Teil groteske bis hysterische Züge an. Nun sollen alle KFZ-Schilder, die die Buchstaben FG enthalten, einer Untersuchung unterzogen werden. Denn diese Buchstaben könnten auf Fethullah Gülen hinweisen. Alle öffentlichen und privaten Fahrzeuge sollen somit überprüft werden, ob sie mit der Gülen-Bewegung in Verbindung stehen. Auch auf Familienangehörige von berühmten Sportlern wie dem ehemaligen Torjäger von Galatasaray und der Nationalmannschaft, Hakan Sukur, wird Jagd gemacht.

Die Justizbehörden ließen den Vater, Selmet Sukur verhaften und ordneten die Beschlagnahmung aller seiner Vermögenswerte an. Der Grund: Sein Sohn sei Mitglied der Gülen-Bewegung. Drei weitere ehemalige Galatasaray Spieler sollen der Gülenbewegung angehören: Letzte Woche wurden gegen Arif Erdem, Uğur Tütüneker und Ismail Demiriz Haftbefehle erlassen.

Christen als Gülen-Unterstützer?

Dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I., Ehrenoberhaupt der orthodoxen Kirche, wird vorgeworfen, in den Putschversuch verwickelt zu sein. Den angeblichen Beweis dazu lieferte die regierungstreue Zeitung Aksam (dt. Abend). Ein Foto von Bartholomaios I. mit Fethullah Gülen aus den 1990er Jahren soll beweisen, dass das Ehrenoberhaupt der Orthodoxen schon seit langem mit Gülen paktiere. Der Aksam-Nachrichtenredakteur Emre Diner bezeichnete den Putsch gar als "Werk der Gülen-Terroristen, des CIA und des griechisch-orthodoxen Patriarchats in Istanbul".

telepolis

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