Linke auf Trump - Kurs

Nirgendwo haben Donald Trumps außenpolitische Ankündigungen so freudige Aufnahme erfahren wie unter führenden Politikern der deutschen Linkspartei. Deren Unterwerfungslust ist vielleicht die erstaunlichste Wendung dieser Tage.

Die Parteichefin Sahra Wagenknecht äußert, ein Sieg Hillary Clintons hätte die Gefahr eines "großen Krieges" bedeutet. Bei Trump gebe es zwar Ungewissheit, aber eben auch die Chance, dass die USA sich zurückziehen.

Der Linken-Abgeordnete Andrej Hunko geht einen Schritt weiter und erklärt, von Trump gehe "keine Bedrohung aus". Im Gegenteil: Im Wahlkampf habe Trump erklärt, eine Verständigung mit Russland zu suchen und keine Regimewechsel mit Hilfe von Militäroperationen anzustreben. Daran könne sich Europa ein Beispiel nehmen.

Trumps USA gilt der Linken als Beispiel für Europa?

Tatsache: Die Linke ist in zentralen außenpolitischen Punkten einig mit Trump – Putin integrieren und die Nato zurückfahren; den Freihandel zurückdrehen; den "Neoliberalismus" zugunsten der Arbeiter bekämpfen.

Selbst das Projekt der großen Mauer an der mexikanischen Grenze wird da kleingeredet. Sahra Wagenknecht hatte schon vor der US-Wahl eine Debatte darüber begonnen, dass Migration durch Obergrenzen und eine strikte Auslegung des "Gastrechts" (Wagenknecht) zu beschränken sei. Trumps Mauerpläne, relativiert sie nun, seien gar "nicht originär Trumps Idee".

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