Keine Verbindung

Huffington Post:

Ob Trump derzeit Geschäfte mit Russland macht, ist beinahe unmöglich zu beantworten. Denn der kommende US-Präsident weigert sich noch immer, seine Steuererklärung zu veröffentlichen. Außer Reportern interessiere die ohnehin niemanden, behauptete er bei seiner Pressekonferenz.

Dass Trump kein Interesse an Geschäften in Russland habe, lässt sich jedoch schnell als Lüge entlarven. Die "Washington Post" kommt zu dem Schluss: Trumps geschäftliche Verbindung nach Russland besteht seit 30 Jahren.

Demnach soll Trump im Jahre 1987 zum ersten Mal nach Moskau gereist sein, um Immobiliendeals einzutüten. Drei Jahre später protzte er im Interview mit dem "Playboy", die Sowjets hätten ihn gebeten, zwei Luxushotels zu bauen.

Der Deal platzte. Doch Trump startete neue Versuche, große Aufträge in Russland an Land zu ziehen. Die "Washington Post“ führt zwei weitere geplatzte Verhandlungen in den Jahren 1996, 2005 und 2013 an.

"Russland ist einer der heißesten Orte, um zu investieren", sagte der künftige US-Präsident demnach im Jahre 2007. Trump erklärte: "Wir werden eines Tages in Moskau vertreten sein."

Ähnlich äußerte sich Trumps Sohn Donald Junior. Im Jahr 2008 sagte dieser auf einer Immobilienkonferenz, das Trump-Unternehmen habe versucht, in Russland zu investieren.

Ebenfalls im Jahre 2008 verkaufte Trump eine Reihe von Eigentumswohnungen in Palm Beach, Florida, an den russischen Oligarchen Dmitry Rybolovlev. Für fast 100 Millionen Dollar.

Wie entschlossen Trump in der Vergangenheit war, in Russland Geschäfte zu machen, zeigt auch ein Tweet aus dem Jahre 2013. Damals schrieb der Immobilienmogul nach einem Besuch in Moskau: "Trump Tower Moskau kommt als nächstes."

Bei seinem Besuch bei einem Schönheitswettbewerb hoffte Trump zudem offenbar, den russischen Präsidenten Putin zu treffen. Trump twitterte vor der Veranstaltung: "Glaubt ihr Putin wird bei dem Miss Universe Schönheitswettbewerb im November in Moskau sein? Und wenn ja, wird er mein neuer bester Freund?"

Putin habe die Bemühungen Trumps, in Russland zu investieren, in dieser Zeit registriert – und Trump sogar einen "freundlichen Brief" geschrieben, heißt es in dem Medienbericht.

Doch Trumps Verbindung nach Moskau sind schon lange nicht mehr rein wirtschaftlicher Natur. Der russische Vizeaußenminister Sergei Ryabkov erklärte kürzlich, die russische Regierung "kenne die meisten Leute aus Trumps Umgebung". Trumps Sicherheitsberater General Michael Flynn gilt schon lange als Vertrauter des russischen Präsidenten Putin.

Wäre er ehrlich, würde Donald Trump wohl eines seiner Lieblingsworte bemühen, um seine Aussage zu Russland zu beschreiben: "Lüüüüüüügeeeee".

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